Schnelles Internet in OPR

30.09.2021 MAZ

Schnelles Internet in Ostprignitz-Ruppin: Kyritz Neustadt Wusterhausen jetzt erste Region mit 1 Gigabit

Von Matthias Anke

Kyritz/Neustadt/Wusterhausen. Mit einem symbolischen Knopfdruck haben am Donnerstag mehrere Akteure rund um den Breitbandausbau im Landkreis Ostprignitz-Ruppin die ersten neuen Glasfaseranschlüsse in Betrieb genommen. Sie erlauben jetzt für 1300 Haushalte in der Region Neustadt, Wusterhausen und Kyritz eine Surfgeschwindigkeit von bis zu einem Gigabit je Sekunde.

Das sind 1000 Megabit je Sekunde. Zum Vergleich: Vor gut zehn Jahren wurden auf ähnliche Weise noch die damals neuen DSL-Anschlüsse gefeiert. Im Neustädter Sieversdorf etwa freuten sie sich seinerzeit über 50 Megabit pro Sekunde.

Doch es gab zuletzt eben auch noch jene, bei denen nicht mal 30 Megabit anlagen. Diese Haushalte und Einrichtungen wurden per Stichtag im Jahr 2016 erfasst. Sie durften nun vom neuen Fördergeldprojekt von Bund, Land und Landkreis in Zusammenarbeit mit der Telekom profitieren und sich kostenlos anschließen lassen.

Wer das später haben will, müsste nach derzeitigem Preis knapp 800 Euro für diese Leitung bezahlen. Welcher Tarif mit welchen Geschwindigkeiten danach gewählt wird, liegt am einzelnen Haushalt.

Mit Blick auf die laufenden Tiefbauarbeiten im Landkreis sprach Landrat Ralf Reinhardt von einer jetzt „heißen Phase“. Insgesamt wurde und wird in 13 Gebieten gebuddelt. In so viele so genannte Cluster war der Landkreis entsprechend der Telefonvorwahlregionen eingeteilt worden.

Die drei Cluster Kyritz, Neustadt und Wusterhausen gingen jetzt als erste in Betrieb. „Wir feiern keine Spatenstiche mehr oder Richtfeste, sondern wir drücken nur noch auf den Knopf”, freute sich Reinhardt. Er sprach von „einem richtigen Sprung auf die echte Datenautobahn".

Bis Sommer 2022 soll alles geschafft sein. Doch während der Tief- bau in diesen drei ersten Gebieten „relativ unkompliziert" ablief, gebe es andernorts noch diverse Probleme, etwa in Rheinsberg und „anfänglich auch in Neuruppin“. Dabei gehe es beispielsweise ums Thema Oberflächenwiederherstellung.

Wie wichtig die neue hohe Bandbreite ist, wird neben den Themen Arbeit von zu Hause, Schulunterricht daheim, Video-Streaming oder Telemedizin vor allem auch unmittelbar in den Betrieben und Schulen selbst deutlich. Nora Görke, Bürgermeisterin der Stadt Kyritz, dazu: „Nur die Kommune, die eine moderne digitale Infrastruktur besitzt, ist auch attraktiv für Familien und Unternehmen." Auch der Bürgermeister der Gemeinde Wusterhausen Philipp Schulz sieht Vorteile: „Das eröffnet neue Perspektiven, wirtschaftlich und gesellschaftlich."

Für Schulen werden in der Regel drei bis fünf Leitungen mit jeweils einem Gigabit installiert. So war die Homburgschule in Neustadt am Donnerstag nicht zufällig der ideale Ort für diese offizielle Inbetriebnahme. Dort können jetzt 20 Schüler einer Klasse problemlos parallel im Internet unterwegs sein.

„Wir haben schon 200 Endgeräte, 350 werden es noch“, sagte der Schulleiter Ronald Roggelin. Er freue sich, über die so genannten Whiteboards endlich auch Filme zeigen zu können. „Die höhere Bandbreite merken wir deutlich."

In der bereits zur Hälfte sanierten beziehungsweise neu gebauten Schule seien sämtliche Räume mit W-LAN schon „ausgeleuchtet“. In den Herbstferien steht der große Umzug an. Dann gehen die Arbeiten im bisherigen Altbau weiter.

In einigen noch zu bearbeitenden Gebieten des Landkreises können sich bis Ende Oktober die bereits angeschriebenen Haushalte noch immer für diesen Glasfaserausbau entscheiden. In der Verwaltung ist für Nachfragen rund um das Thema der Breitbandkoordinator Carsten Fechner unter der Telefonnummer 03391/6 88 60 99 und per E-Mail an breitbandausbau[at]opr.de erreichbar.

Wessen Anschluss 2016 knapp über der 30 Megabit-Schwelle lag, der müsse sich weiterhin gedulden. Laut Landrat Reinhardt gibt es ein neues Förderprojekt für die „grauen Flecken "Die neue Schwelle lautet 100 Megabit. Brandenburg aber beteilige sich erst ab 2024 daran, wenn diese Schwelle wegfällt. Man wolle sich nicht erneut den Diskussionen aussetzen, weshalb der eine das Glasfaserkabel kostenlos bis aufs Grundstück gelegt bekommt und sein Nachbar nicht.

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